April 10, 2011

Die Vaterlosen (Austria 2011)

As announced in the introduction to this blog, some of the reviews for German language films will be in my native language German. If you don't understand it, you can use Google Translate 

"Die Vaterlosen" ist ein Glücksfall von einem Film und ein absolut würdiger Gewinner der diesjährigen Diagonale. Es geht um eine der in den 70er Jahren typischen Hippie-Kommunen aber das erfrischende daran ist dass nicht die Kommune selbst mitsamt der üblichen Klischees im Mittelpunkt steht sondern die daraus entstandenen Kinder, die sich nach dem Tod des "Familienoberhaupts" nach über 20 Jahren wieder treffen.

Man ist den Charakteren sehr nah in Marie Kreutzer's Debütfilm und noch dazu sind diese Charaktere authentischer und besser gezeichnet als in den meisten anderen österreichischen Filmen der letzten Zeit. Es ist fast als habe man den Ausflug in die grüne Idylle gemeinsam mit ihnen verbracht und sie dabei ein wenig kennengelernt. Dass dies trotz der vielen unterschiedlichen Figuren gelingt ist nicht zuletzt dem guten Drehbuch zu verdanken. Aber auch die Regisseurin Marie Kreutzer geht bei der Inszenierung originelle Wege. Sie schneidet etwa Köpfe von sprechenden Figuren ab und spielt mit der Schärfe indem sie in manchen Szenen alles bis auf die fokussierten Objekte extrem unscharf lässt um auf diese Weise die Entfremdung der Figuren auszudrücken. Sie bleibt dabei aber stets subtil genug um sich nicht in den Vordergrund zu stellen sondern ihren Darstellern das Spielfeld zu überlassen.

Der Film funktioniert einerseits über die Atmosphäre und darüber hinaus auch über die essentiellen Fragen die er aufwirft. Feste Bindung oder Freiheit? Aussteiger-Leben oder kapitalistische Unterordnung? Es wird kaum einen Zuseher geben der sich nicht wenigstens ein bisschen darin wiederfindet...

8/10

Eine schrecklich nette Familie

No comments:

Post a Comment